Rassismuserfahrungen aus dem WKH

Seit Mai 2020 (und dem durch Polizeigewalt verursachten Tod von George Floyd) sind wir im WillkommensKulturHaus gemeinsam auf der Suche nach Formen, unserer Betroffenheit Ausdruck zu verleihen.
Anläßlich des diesjährigen „Kreuzwegs für die Rechte der Geflüchteten“ haben Besucher*innen des WKH uns von ihren Erfahrungen mit Alltagsrassismus in Hamburg berichtet und wir haben gemeinsam Texte, Bilder und Audiobeiträge erarbeitet.

Visualisierungen von Shevan und Bettina Wistuba zu den untenstehenden Rassismuserfahrungen

Audiobeiträge:
Rassismus in alltäglichen Situationen in Hamburg

Eine Fahrt in der Bahn…

Oder anderen öffentlichen Verkehrsmitteln…

Das Arbeitsverhältnis…

Der Umgang im Jobcenter…

Dem Heimweg nach einer langen Nacht…

Racial Profiling in Hamburg…

Rassismus tötet: Say their names ! 

Aman Alizada :Gestorben durch Polizeischüsse im Flüchtlingslager 17.08.2019

William Tonou-Mbobda: Gestorben durch Gewalteinwirkug in der Psychiatrie UKE 26.04.2019 

 Yaya Jabbi: Gestorben unter ungeklärten Umständen in der JVA Hahnöfersand 19.02.2016

Barry B.: Gestorben durch einem ungeklärten Krampfanfall im Zentralkrankenhaus der Untersuchungshaftanstalt 13.02.2012 

 Achidi John: Gestorben durch Brechmittel ,welches ihm von der Polizei zwangsweise verabreicht wurde12.12.2001

 Suleyman Tasköprü: Gestorben durch die NSU27.06.2001

Bakary Singateh: Gestorben beim Einzug der neuen Wohnung durch Messerstich des Nachbars 07.12.1993 

 Ramazan Avci: getötet durch rechtextreme Skinheads 24.12.1985

 Mehmet Kaymakci: Gestorben durch Tritte ins Gesicht von 3 Neonazis 24.07.1985

 Adrian Maleika: Getötet durch HSV Hooligans 17.10.1982

Tevfik Gürel: Getötet nach einem Discobesuch durch andere Besucher, die laut „AUSLÄNDER RAUS“ riefen 22.06.1982 

Nguyen Ngoc und Do Anh: Beide getötet durch einen Anschlag auf die Flüchtlingsunterkunft in Billbrook 22.08.1980 

Namen der Menschen, die in Hamburg durch Rassismus gestorben sind.
Diese Liste ist unvollständig. Die genannten Namen sind nur Vorfälle aus dem Raum Hamburg innerhalb der letzten 40 Jahre.
Sie stehen hier beispielhaft für zahllose weitere Vorfälle in Deutschland.
Meist beginnt es vor der Haustür oder auf der Straße, aber Rassismus bleibt ein globales Problem. 

Schluss mit rassistischer Gewalt“

Ein schweres Schicksal ist wie ein Kreuz, dass man zu tragen hat. Man wählt es nicht freiwillig,
sondern es wird einem auferlegt.
Rassistische Gewalt und rassistische Strukturen sind für viele Menschen solch ein schweres Kreuz.

Menschen, die unter großer Gefahr für Leib und Leben aus ihrer Heimat fliehen mussten,
erfahren in Europa Rassismus in Form von Ablehnung, Ausgrenzung, Diskriminierung und Gewalt.
Das Kreuz rassistischer Gewalt ist für sie und für uns nicht länger hinnehmbar.

Alle Menschen sind gleich und haben ein Recht auf ein Zuhause,
das ihnen Schutz und Frieden bietet. 

Wir alle müssen einander wertschätzen und solidarisch willkommen heißen,
uns gegenseitig unterstützen und respektieren.
Dann wird niemand mehr das Kreuz des Rassismus tragen müssen.

Psalm Epheser 4:3