Der biblische Elias ist ein Feuerwesen. Felix Mendelssohn setzt seine Geschichte in Klänge um, die mal feurig klingen, mal wie von Engelsflügeln getragen. Und er bringt dem Zuhörer das Geschehen in opernhafter Eindringlichkeit nahe, die an einigen Stellen durchaus die romantisch-musikalische Komfortzone durchbricht. Dann, wenn Mendelssohn eine aus der Leidenschaft erwachsende Gewaltspirale schildert, die ihrerseits wieder erschütternd wirkt. Der Kantor der Christianskirche in Hamburg Altona, Igor Zeller, ist in einem von den 68ern geprägten, feurigen Umfeld aufgewachsen. Zu seinen erschütternden frühen Kindheitserinnerungen gehört der Terrorismus des deutschen Herbstes. Gibt es Leidenschaft, die nicht in Gewalt mündet und im Gegenteil die Welt zum Besseren wenden kann? Dieser Frage geht er gemeinsam mit den Chormitgliedern vom „Vokalwerk Christianskirche“ nach.